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Im Oktober 1912 trafen sich sieben Offiziere in

Langnau mit der Absicht einen Offiziersverein

zu gründen. Das Bedürfnis der Zusammenge-

hörigkeit sowie ausserdienstliche Tätigkeiten

und Weiterbildungen waren wohl die Gründe.

Bis anhin konnten sich Offiziere nur schwer

weiterbilden. Ein Verein zur Durchführung von

Weiterbildungen schien hier die richtige Lö-

sung. Vorbilder innerhalb des Kantons waren

bereits vorhanden.

Das Gefühl der Zusammengehörigkeit wurde

verstärkt durch die wachsende Konfliktsituation

in Europa. Die Aufrüstung Deutschlands liess

die Angst wachsen, ein neuer Krieg gegen Frank-

reich könnte ausbrechen. Die Landesverteidi-

gung musste bereit sein, die Neutralität der

Schweiz zu schützen. Eindrucksvoll und militä-

risch prägend war in diesen Tagen auch der Be-

such von Kaiser Wilhelm II in der Schweiz. Seine

Teilnahme an den Manövern der 5. und 6. Di-

vision ging als «Kaisermanöver» in die Ge-

schichte ein. Lehren aus verschiedenen Kriegen

(Deutsch-Französischer und Russisch-Japani-

scher Krieg) wurden nach 1874 direkt in die Aus-

bildung integriert. So entstand 1908 ein neues

Exerzierreglement. Als Hauptziele der militäri-

schen Ausbildung nannte dieses, unter anderen,

Richtlinien zur Schaffung der Autorität der Vor-

gesetzten.

Durch die Erfahrungen aus den verschiedenen

Kriegsschauplätzen erfuhr die Bewaffnung der

eidgenössischen Truppen deutliche Verbesse-

rungen. In der Gefechtstechnik wurde dem Um-

stand der hohen Verluste durch die neuen Ma-

schinengewehre, in der «zerstreuten Ordnung»,

Linie und Kolonne mit Zwischenräumen, Rech-

nung getragen.

Gründung

Mit der Einladung an 63 im Amt Signau wohn-

hafte Offiziere wurde zur Gründungsversamm-

lung des «Offiziersverein Langnau und Umge-

bung» am 8. Dezember 1912 aufgerufen. Die

Versammlung fand im Hotel Emmental in Lang-

nau unter dem Vorsitz von Major Hans Mauer-

hofer, Trubschachen, statt. Als «Umgebung»

wurden bereits damals die Gemeinden des Amt

Signau bezeichnet.

Die OG von 1912 bis 1937

Offiziere müssen sich ausserdienstlich weiterbilden und suchen dazu

Gleichgesinnte. So gründen sie den Offiziersverein Langnau und

Umgebung. Der Erste Weltkrieg beweist ihnen die Notwendigkeit zu-

sammenzustehen.

→ Hotel Löwen Langnau, erbaut 1891,

musste 1960 dem Geschäfts-

neubau der Migros-Genossenschaft

Bern weichen.

Major

Jonas Glanzmann

Das Gefühl der Zusammengehörigkeit wurde verstärkt

durch die wachsende Konfliktsituation in Europa.